Argentinischer Tango

Unter dem Oberbegriff Tango wird sowohl der Tanz als auch die Musikrichtung Tango verstanden. Dabei hat der Tango auch in der Dichtung und im Gesang eigenständige Ausdrucksformen hervorgebracht. Der Tango gehört seit September 2009 zu den Meisterwerken des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit der UNESCO, mit anderen Worten, er zählt zum Kulturerbe der Menschheit. Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts hat sich der Tango in verschiedenen Formen von Buenos Aires aus in der gesamten Welt verbreitet. Zur Unterscheidung gegenüber dem (gelegentlich Europäischer Tango genannten) Standardtango des Welttanzprogramms wird die ursprünglichere (weniger reglementierte) Form des Tanzes und die zugehörige Musik weltweit Tango Argentino genannt. Zutreffender als die Benennung „argentinischer Tango“, durch welche die Uruguayer ausgeschlossen werden, wäre allerdings die Bezeichnung „Tango rioplatense“ [4], also Tango vom Rio de la Plata. Eine solche begriffliche Unterscheidung ist in Argentinien selbst nicht üblich, dort spricht man in der Regel schlicht von Tango.

Der Ursprung der Bezeichnung Tango ist ungeklärt und umstritten. Erstmals in einem Wörterbuch erwähnt wird er im Diccionario provincial de voces cubanas von Esteban Pichardo aus dem Jahre 1836. Dort wird als Bedeutung angegeben: „Versammlung der aus Afrika neuangekommenen Neger, bei der diese zum Klang ihrer Trommeln und Pauken (tambores y atabales) tanzen.“ Die Trommel wird im Tango wenig, aber in der dem Tango verwandten Candombe häufig gebraucht. Auf der kanarischen Insel El Hierro gab es nach dem Breve diccionario von J. Corominas einen Tanz, der Tango genannt wurde. Da die Kanaren lange Zeit unter starkem portugiesischem Einfluss standen, könnte der Begriff sich vom portugiesischen Wort tanger (berühren, ein Instrument spielen) herleiten, das wiederum vom lateinischen Verb tangere (tango = ich berühre) abgeleitet ist. Der portugiesische Einfluss erklärt auch die Bezeichnung tango andaluz aus dem 19. Jahrhundert. Es gibt die Theorie, dass sich der Begriff von tambo (von Quechua tampu) ableiten könnte. Dessen Bedeutung reichte im rioplatensischen Sprachgebrauch von Gasthaus bis Bordell oder „lärmendes Fest der Schwarzen“. So kam es 1808 in Montevideo zum Protest gegen los tangos de los negros, denen der Vizekönig Einhalt gebieten solle. Der Kunstkritiker Vicente Rossi schreibt dazu, dass a tocá tango bedeutete, sich zur Candombe zu treffen. Allerdings wurde der Begriff Tango zuerst in Europa auf Paartänze gemünzt. Bis in die 1920er Jahre wurden verschiedene Tänze mit diesem Namenszusatz versehen.

Im Gegensatz zu den genau festgelegten Figuren des Standardtanzes hat der Tango Argentino nur als Bühnentango eine festgelegte Choreografie. Die „Figuren“ des Tango Argentino sind genaugenommen verschiedene Schrittelemente, Drehungen und Techniken, die in beliebiger Weise miteinander kombiniert werden können. Wie auch in den früheren Zeiten versuchen die heutigen Tänzer und Tanzlehrer ihren Tanz immer weiter zu entwickeln und mit neuen Elementen zu bereichern. Da viel tänzerisches Wissen und Können in der Militärdiktatur verdrängt wurde, war in den 1980er und 1990er Jahren das Hauptaugenmerk auf die Neuentwicklung der Haltungsarbeit gerichtet; in den letzten Jahren wurde in der tänzerischen Avantgarde auf dieser Basis wieder mehr Wert auf interessante und herausfordernde Techniken gelegt. Allgemein wird Improvisation und ein kontinuierlicher Tanzfluss als essentiell bewertet. Um den Tanzfluss aufrechtzuerhalten, wird beispielsweise in den Tanzsälen grundsätzlich gegen den Uhrzeigersinn getanzt.

Unter dem Begriff Tango werden mehrere Tanzvarianten zusammengefasst. Neben dem Tango an sich wird heute auch die Milonga und der Tango-Walzer getanzt. Daneben gibt es den ursprünglichen Candombe und den verwandten Standardtanz Tango.

  • Die Milonga (die ihren Namen wohl auch dem Ort des Tanzens lieh) wird wesentlich schneller und mit anderer Betonung getanzt. Man kann sie mit und ohne Schrittverdopplung (traspie) tanzen (dadurch wird die Fußarbeit verdoppelt, die absolute Bewegung im Raum allerdings oft verlangsamt).
  • Der Tango-Walzer oder Vals hat den Takt und das Tempo des Musette-Walzers, von dem er abstammt (Musette-Walzer werden im Allgemeinen etwas schneller gespielt als ihre Wiener Pendants). Vals wird wie die Milonga mit den tänzerischen Elementen des Tango getanzt — aufgrund des Rhythmus-Unterschieds natürlich mit anderen Betonungen und in anderer Geschwindigkeit.

Grundsätzlich gilt: je schneller die Musik ist, desto weniger aufwändige Elemente werden verwendet. Insgesamt deckt der Tango Argentino so ein weiteres Spektrum ab als z.B. der Wiener Walzer und der Langsame Walzer, die im Turniertanz als zwei unterschiedliche Tänze gesehen werden.

Obwohl es sich beim Tango Argentino im Kern um einen Improvisationstanz handelt, hat sich eine Vielzahl von Tanzelementen herausgebildet. Die Tänzer können aus diesem „Baukasten“ von Einzelelementen schöpfen, sie im Einklang mit der Musik immer wieder neu ausgestalten und kombinieren und so jeden Tanz individuell gestalten.

Die Grundelemente des Tango Argentino sind zunächst einfaches Gehen, das „Caminar“, Stopps und Drehungen. Argentinische Tangolehrer entwickelten als gliederndes Grundelement eine Schrittkombination, die sie „Base“ (oder „Paso basico“) genannt haben: Sie besteht aus acht Schritten bzw. Positionen entsprechend den acht Zählzeiten (siehe auch im entsprechenden Wikibook hier: Tanzen: Tango Argentino).

Normalerweise folgt auf einen Taktschlag ein Schritt. Es können aber auch – als große Besonderheit unter den Paartänzen – Pausen eingelegt, oder die Schritte in ihrer Zeit halbiert werden. Je nachdem, wie der Führende sich von der Musik leiten lässt oder wie es die Platzverhältnisse auf der Tanzfläche erlauben, können die Zeitelemente unterschiedlich eingesetzt werden.

Typische Merkmale des Tanzes sind neben dem engen Kreuzen der Beine („Kreuz“ oder „Cruzada“) die sogenannten „Achten“ bzw. „Ochos“, die vor allem von den Frauen getanzt werden. Dabei beschreiben die Füße der Tänzerin – wie der Name sagt – auf dem Boden eine Acht. Diese Acht kann in Vorwärts- wie Rückwärtsrichtung getanzt werden; mehrere Ochos hintereinander sind durchaus üblich. Während die Frau solche – natürlich geführten – Ochos tanzt, begleitet der Mann sie in der Regel mit einfachen seitwärts gerichteten Schritten.
Die Tänzerin setzt mit rechts zu einer volcada an (Gustavo Naveira mit Giselle Anne).

Drehungen („Giros“ oder „Molinetas“ bzw. „Moulinetten“) sind ebenfalls sehr beliebt; der Mann kann während des Drehens seine Füße an die der Partnerin stellen oder ihr sogar mit seinen Beinen an den Unter- oder Oberschenkeln einen leichten Impuls geben (eine Sacada oder Entrada, die aber nicht nur während einer Drehung getanzt wird). Weitere Elemente sind die Voleos (Beinhaken in der Luft, auch „Boleo“ geschrieben) und die Ganchos (Beinhaken am Partner/ der Partnerin), mit denen die Bewegungsrichtung schwungvoll geändert wird. Als aktuellen Trend gibt es noch Techniken mit Achsenkippung: Colgadas und Volcadas sowie das kurzzeitige Lösen der Tanzhaltung (Soltadas).

Auf einen vollständigen Katalog von Schrittfolgen und Techniken muss hier allerdings verzichtet werden: Da immer wieder neue Elemente erfunden bzw. mitunter auch im Tanzen gefunden werden (zum Teil aus Missverständnissen heraus), und diese Elemente beliebig miteinander kombinierbar sind, ist es im Grunde unmöglich zu sagen, wie viele „Figuren“ es im Tango Argentino gibt.

Wichtig ist, dass alle Elemente immer im Bezug zur Musik getanzt werden. Viele Tangostücke weisen Rhythmuswechsel auf; langsame Passagen alternieren mit schnellen. Diese unterschiedlichen Tempi gilt es zu interpretieren. Gleichzeitig muss auf die Partnerin (bzw. auf den Partner) eingegangen, sowie (wie bei allen Paartänzen) die Tanzfläche im Auge behalten werden, um Zusammenstöße mit anderen Paaren zu vermeiden. Dies alles macht den Tango Argentino zu einem anspruchsvollen und sehr interessanten Tanz.

Beim Tanzen des Tango Argentino kann man zwischen verschiedenen Stilen unterscheiden (die Reihenfolge richtet sich hier nach der Häufigkeit):

  • Tango de salón (Salontango) – Der Name Tango de salón leitet sich aus der Tatsache ab, dass er in Abgrenzung zum Bühnentango, auf der Milonga - im Salon - getanzt wird. Bis vor kurzem wurde in Buenos Aires der „soziale Tango“ fast ausschließlich durch diesen Begriff bezeichnet, erst seit ca. 2000 kamen andere Bezeichnungen wie „Milonguero“ oder „Villa Urquiza“ dazu, um Unterstile zu definieren. Der Salontango verzichtet weitgehend auf komplizierte Techniken, um aus Höflichkeit den Tanzfluss der anderen Paare nicht zu stören - wenn die Tanzsituation freier wird, überrascht der Salontango auch mit virtuosen Figuren. Ein eleganter Tangostil, der sich durch ruhige, gemessene und weich ausgeführte Bewegungen auszeichnet. Er enthält alle grundlegenden Tangoschritte und -figuren plus Ganchos, Sacadas, Giros und Voleos. Die Betonung liegt auf Präzision, Glätte und eleganten Linien. Die enge Umarmung kann sich flexibel öffnen, um Raum für verschiedene Figuren zu schaffen, und schließt sich wieder für Unterstützung und Gleichgewicht. Häufig wird eine Haltung gelehrt, bei der auf der umarmenden Seite ein enger Kontakt besteht und an der gegenüberliegenden Seite ein gewisser Abstand bleibt (von oben betrachtet sind die Oberkörper so in einer V-förmigen Anordnung). Eine neu aufkommende Variante des Salonstils ist der Villa-Urquiza-Stil, bei dem die Folgenden mehr Freiheit für Verzierungen haben. Der Salontango hat eine lange Entwicklungsgeschichte hinter sich und vereint daher ein sehr vielfältiges Spektrum an Techniken und Elementen, sodass sich ein Großteil der heutigen Tänzer mit diesem Stil identifizieren kann. Man tanzt diesen Stil z. B. zur Musik von Di Sarli.
  • Estilo Milonguero – Mit diesem Begriff bezeichneten ursprünglich Europäer und einige Nordamerikaner den Tanzstil in sehr enger Umarmung; auch Confiteriastil, Clubstil, Apiladostil usw. genannt. Früher bezeichnete man ihn auch Tango Petitero nach den kleinen Cafés im Zentrum von Buenos Aires. Er ist gewöhnlich in sehr überfüllten Singleclubs im Zentrum von Buenos Aires zu sehen. Dieser Stil wird in sehr enger Umarmung mit vollem Oberkörperkontakt getanzt, wobei sich die Partner etwas aneinanderlehnen (- niemals aneinanderhängen) und einfache Geh- und Drehschritte ausführen. Dieser Stil erfordert eine eher rhythmisch betonte Musik. Man tanzt diesen Stil z. B. zur Musik von D’Arienzo oder Tanturi. Dieser Tanzstil ist keineswegs auf den gleichnamigen Musikstil des Tango beschränkt.
  • Neotango, auch Tango Nuevo – Bezeichnend für diese Stile ist das bewusste Öffnen der Tanzhaltung. Die im Salontango favorisierte, enge und auf parallelen Verlauf ausgerichtete Oberkörperhaltung wird hier durch das Spielen mit dem Abstand und durch Wegdrehen verändert. Dadurch werden auch Positionen neben- oder hintereinander möglich. Außerdem werden Elemente aus dem Bühnentango sowie anderen Tänzen adaptiert, so dass sie im Gesellschaftstanz tanzbar sind. Charakteristisch sind u. a. Elemente, die mit der Aufgabe der Achse eines bzw. beider Tanzpartner spielen (Colgadas, Volcadas). Man tanzt diesen Stil z. B. zur Musik von Gotan Project.
  • Dieser Tanzstil der Jungen Wilden hat sich wiederum dem Salonstil (seltener den Milonguero-Stilen) angenähert und diesen beeinflusst, so dass mehrere Mischformen entstanden. Tradition und Moderne bereichern sich gegenseitig. Gleichzeitig findet eine Rückbesinnug auf das Wesentliche des Tango statt. Beispielhaft genannt seien der Tango Líquido sowie der Organic Tango
  • Der Tango Líquido ist ein recht junger Stil, in dem die recht enge Haltung des Salontango und die offenere des Tango Nuevo fließend („líquido“, also flüssig) ineinander übergehen, um sowohl die Nähe des Tango Salon als auch die Dynamik des „Neuen Tango“ tanzen zu können. Er eignet sich für die Tangomusikstile, in denen Techniken des Tango Nuevo angebracht erscheinen und die Tänzer außer den dramatischen Bewegungen des Tango Nuevo auch die Nähe des anderen spüren wollen; z. B. zu dramatischer Musik wie von Pugliese. Von diesem praktisch nicht zu unterscheiden ist der
  • Die Vertreter des Organic Tango erkennen nur das als geeignet an, was aus dem Zentrum des Körpers kommend geführt bzw. gefolgt werden kann. Damit befindet man sich im Übergangsfeld zwischen einem eigenen Stil und einer Lehrmeinung; ein Indiz dafür ist, dass man die Prinzipien des Organischen Tango verlustfrei auf die vorher genannten Stile anwenden kann (aber nicht muss). Der Organische Tango kann zu allen Tangomusikstilen getanzt werden.
  • Tango Orillero – Der wilde, explosive Tanzstil aus den ärmlichen Vororten (orillas) von Buenos Aires und Montevideo, bei dem der Mann viele schnelle, synkopierte Schritte und sogar Sprünge ausführt. Er wurde von Männern eingeführt, die ein neues Selbstbewusstsein zur Schau trugen und stellt den Übergang von der gebückten, mit tiefem Pliée getanzten Form zur aufrechten, geraden Haltung dar, die letztlich zum Tango de Salón führte. Er ist eng verwandt mit dem Milonguerostil und ein direkter Abkömmling des Canyengue. Man tanzt diesen Stil z. B. zur Musik von D’Arienzo.
  • Alberto Muraro und Marta Lorenzi zeigen einen Tango im Canyenguestil. (man beachte die charakteristisch stark gebeugten Knie)
  • Canyengue – Ein sehr alter Tangostil aus der Zeit zwischen der Jahrhundertwende und dem Beginn der 1940er Jahre. Der Musik dieser Ära war ein schnelles 2/4-Metrum eigen, sodass der Tanz eher rhythmisch betont war, ähnlich der modernen Milonga. Charakteristisch sind eine besonders enge Umarmung mit starkem Kontakt im Becken sowie einige einzigartige Haltungs- und Fußarbeitelemente; so werden z. B. heftige Bewegungen der Arme und Schultern verwendet. Auf dieser Grundlage könnte sich der europäische Tango (vor dem Hintergrund der Körperhaltung in anderen europäischen Tänzen) entwickelt haben. Man kann diesen Stil besonders auf die Tangos der frühesten Ära (z. B. auf Musik von Firpo) tanzen – häufig auch auf Candombes.
  • Tango al revés ist eine in den 1940er Jahren entstandene Variante des Salontango, bei der der Führende in der sogenannten „Schattenposition" ist, d.h. er befindet sich hinter der Folgenden, mit seiner Brust an ihrem Rücken. Eine ungewöhnliche Position, die von experimentierfreudigen Tänzern wiederentdeckt wird. Eine reine Bühnenform.
  • Tango tradicional, der meist pure und frühe Stil, ein Tango, der in der Hauptsache rhythmisch gegangen wird, nicht zum compás, also Taktschlag, sondern rhythmisch.
  • Tango con corte y quebrada, ein in der Tangogeschichte sehr früher Stil, der über den traditionellen Tango hinaus cortes (Schnitte) y quebradas (gebeugte Posen) und kleine Sentadas (Sitzfiguren) einbaut. Die damaligen Quebradas wurden später stilisiert und werden heute allgemein als Pose bezeichnet.
  • Tango de fantasía, bezieht sich nicht nur auf die Tanzrichtung, sondern auch auf Musik und Kleidung. Dieser Begriff entstand bereits in den 40er Jahren im Wunsch, alles dem traditionellen Tango Abweichende begrifflich fassen zu können. Im Tanz fügte das Paar dem traditionellen Tango kleine Spielereien wie Sentadas und schnelle Beinbewegungen zu. In der Kleidung wird der am Revers weiß eingefasste Anzug als traje de fantasía benannt. In der Musik fällt Osmar Héctor Maderna[30] mit seinen modernen und vom Tango abweichenden Soli in die Rubrik Tango de Fantasía. In der argentinischen Folklore entstand zur gleichen Zeit der Begriff „folklore de projección“ für die der traditionellen Folklore abweichenden Formen.
  • Tango acrobático, hier wird ein akrobatischer Tanz zu Tangomusik aufgeführt, eine Tanzform mit starken Einflüssen, die über Ballett hinausgehen, wie Modern Dance, Gymnastik, Eistanz, Jazz, Zirkus, Akrobatik und Kontaktimprovisation mit Hebungen und akrobatischen Effektfiguren. Erstmals wurde diese Tanzform 1990 bewusst als Konzept geschaffen von Eduardo Arquimbau, der für das Tanzpaar Sandor und Miriam in der Show „Forever Tango“ eine neue Nummer konzipierte. Sandor kam aus einer Zirkusfamilie und beherrschte akrobatische Zirkusnummern. Dies nutzte Eduardo Arquimbau für die hier entstandene Nummer. Das damals getanzte Stück heißt Tus ojos del cielo (Volumen 2 der CD Forever Tango, auf dem Titel abgebildet Miriam). Diese Tanzform wurde später von fast allen jungen Paaren kopiert.
  • Bühnentango und Showtango, hierbei handelt es sich um einen Tango, der sich den Bühnenbegebenheiten anpasst, wie choreographischen Grundbewegungen (z.B. Diagonalen), Lichtdesign, Bühnenmaßen, Publikumsrichtung, Mise en scene, Dramaturgie, etc. Er ist eine dem Theater angepasste Form, was aber keinesfalls bedeutet, dass er akrobatische, zirzensische oder sonstige dem Tango fremde Elemente beinhalten muss oder soll. Jeder Tangostil kann auf der Bühne aufgeführt werden und muss sich technisch den Bühnenbedingungen anpassen. Genaugenommen soll jeder Tango, also auch der Bühnentango, vom Mann geführt und improvisiert werden. Obwohl eine Choreographie ganz oder teilweise vorliegt, sollte der Mann immer seine Rolle als Führender erfüllen und diese Choreographie in jedem Moment in Bewegung, Raum und Musik führen, insofern es sich um Tango handelt. Idealerweise schöpft der Bühnentango aus den ihm eigenen Elementen (Caminadas, Paso Basico, Ochos, Giros, Contragiros, Voleos, Llevadas de Pie, Sacadas, Cortes, Quebradas, Cruze, Ganchos - in all seinen Kombinationen). Jedes dem Tango fremde Element verfälscht den Tango - auch auf der Bühne. Eine Dramaturgie kann allerdings Theaterelemente zur Bühnenprojektion verlangen. Bühnentango und Showtango darf nicht verwechselt werden mit Tango de Fantasia, Tango Acrobático oder Tango Moderno.

(Beschreibung aus Wikipedia)